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Die Gesundheit deiner Hündin steht sicher an erster Stelle, – und genau deshalb solltest du Pyometra bei Hunden nicht unterschätzen. Diese gefährliche Gebärmutterentzündung kann unbehandelt tödlich verlaufen – und tritt häufiger auf, als viele denken.
Doch keine Sorge: In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten und vor allem – wie du vorbeugen kannst. Gleichzeitig möchte ich dir auch unsere ganz persönliche Erfahrung mit unserer Hündin Bailey erzählen. Vielleicht hilft sie dir, schneller zu handeln oder deinen Hund besser zu verstehen.
Die Pyometra ist eine bakterielle Entzündung der Gebärmutter, bei der sich diese mit Eiter füllt. Sie tritt in der Regel bei älteren, nicht kastrierten Hündinnen auf – aber auch jüngere Hündinnen sind nicht davor gefeit. Ohne Behandlung kann die Infektion in die Blutbahn übergreifen und lebensbedrohlich werden.
◉ Offene Pyometra:: Bei dieser Form bleibt der Muttermund geöffnet, sodass Eiter über die Scheide abfließen kann. Obwohl das unangenehm aussieht und riecht, ist diese Form oft früher erkennbar.
◉ Geschlossene Pyometra:: Hier bleibt der Gebärmutterhals geschlossen, sodass sich der Eiter im Körper staut. Diese Form ist besonders gefährlich, da sie oft erst spät erkannt wird – und dann oftmals schon lebensbedrohlich ist.
Die Hauptursache liegt in den Hormonen deiner Hündin. Nach jeder Läufigkeit steigt ihr Progesteronspiegel – das bereitet ihre Gebärmutter auf eine mögliche Trächtigkeit vor. Wenn keine Schwangerschaft eintritt, bleibt die Schleimhaut manchmal trotzdem bestehen. So entsteht ein idealer Nährboden für Bakterien – vor allem aus dem Darm wie z.B. Escherichia coli (E. coli).
Diese wandern dann über die Scheide in die Gebärmutter und lösen dort eine schwere Infektion aus.
🐕 kurz gesagt 🐕
Eine hormonelle „Achterbahnfahrt“ kombiniert mit Bakterien ergibt eine potenziell lebensgefährliche Infektion.
Jede nicht kastrierte Hündin kann eine Pyometra bekommen – egal ob jung oder alt. Folgende Faktoren erhöhen das Risiko:
◉ Hündin ist nicht kastriert (jung oder alt)
◉ Mehrere Läufigkeiten ohne Trächtigkeit
◉ Ältere Hunde
◉ Frühere Gebärmutterprobleme
◉ Hormonbehandlungen (z. B. Läufigkeitsunterdrückung)
Die Symptome können je nach Form unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Oft beginnen sie unspezifisch – deshalb gilt: Lieber einmal mehr zum Tierarzt als einmal zu wenig.
◉ Ausfluss: Eitrig, blutig oder schleimig – meist übelriechend (bei offener Pyometra)
◉ Fieber: Ein Anstieg der Körpertemperatur kann ein Hinweis auf eine Infektion sein. Besonders bei geschlossener Form steigt die Körpertemperatur.
◉ Appetitlosigkeit: wenn sogar der Lieblingssnack links liegen bleibt, stimmt was nicht.
◉ Lethargie: Dein Hund wirkt müde und zeigt wenig Interesse an Aktivitäten.
◉ Vermehrter Durst (Polydipsie) und vermehrtes Urinieren: Ein Anzeichen, dass das körpereigene System überfordert ist.
◉ Erbrechen: nicht immer, aber oft ein Warnsignal.
◉ Schwellung des Bauches: Besonders bei der geschlossenen Form kann der Bauch stark anschwellen.
◉ Schmerzen: besonders, wenn du den Bauch berührst.
◉ ungewöhnliches Verhalten: vermehrtes Lecken der Vulva.
⚠️ Achtung ⚠️
Eine Erkrankung tritt meist 2–8 Wochen nach der Läufigkeit auf. Sei in dieser Zeit besonders aufmerksam.
Wenn du etwas Verdächtiges bemerkst, bringe deine Hündin so schnell wie möglich zum Tierarzt. Denn bei dieser Erkrankung zählt jede Stunde.
◉ Klinische Untersuchung: Fieber messen, Bauch abtasten, Allgemeinzustand beurteilen.
◉ Blutuntersuchung: Eine Blutuntersuchung kann erhöhte Entzündungswerte (Leukozyten) und eine Veränderung des Elektrolytspiegels zeigen, was auf eine Infektion hinweist.
◉ Ultraschall: Ein Ultraschall des Bauchs ist eines der besten Werkzeuge zur Diagnose. Dabei wird sichtbar, ob sich Flüssigkeit in der Gebärmutter befindet, was ein starkes Indiz für eine Pyometra ist. Vor allem bei der geschlossenen Form ist der Ultraschall essenziell, da der Ausfluss fehlt.
◉ Röntgen: Manchmal wird zusätzlich ein Röntgenbild angefertigt, um die Größe der Gebärmutter zu beurteilen. Allerdings ist der Ultraschall für eine genaue Diagnose oft aussagekräftiger.
Diagnose-Sicherheit bekommt man meist durch den Ultraschall – gelingt meist durch den Ultraschall. Besonders bei der geschlossenen Pyometra ist das Gerät unverzichtbar.
Sobald die Diagnose steht, muss gehandelt werden. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Die häufigste und wirksamste Behandlung der Pyometra ist die operative Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken (Ovariohysterektomie), also die Kastration. Dies wird als Notfalloperation durchgeführt, um die infizierte Gebärmutter zu entfernen und eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern.
◉ Vorteile: Diese Methode entfernt die Ursache der Infektion komplett und verhindert zukünftige Pyometra-Episoden.
◉ Nachteile: Die Hündin wird unfruchtbar, was bei Zuchttieren ein Nachteil sein könnte. Zudem birgt jede Operation ein gewisses Risiko, insbesondere wenn die Hündin aufgrund der Infektion geschwächt ist.
Diese Methode wird nur in Ausnahmefällen angewendet – etwa bei Zuchthündinnen oder wenn die Hündin zu schwach für eine OP ist.
Bei einer medikamentösen Behandlung kommen in der Regel Antibiotika zum Einsatz, um die Infektion zu bekämpfen. Zusätzlich werden Prostaglandine verabreicht, die den Gebärmutterhals öffnen und so den Abfluss des Eiters fördern. In manchen Fällen wird auch das Hormon Aglepriston eingesetzt, um den Progesteronspiegel zu senken und damit die hormonelle Unterstützung der Entzündung zu unterbrechen.
◉ Vorteile: Die Hündin behält ihre Fruchtbarkeit.
◉ Nachteile: Die Erfolgsrate ist geringer als bei der Operation, und es besteht ein erhöhtes Risiko für einen Rückfall der Pyometra.
Die Heilungschancen hängen stark vom Zeitpunkt der Behandlung ab. Je früher du reagierst, desto besser stehen die Chancen.
Bei einer rechtzeitigen Operation kann deine Hündin sich meist vollständig erholen. Wird jedoch nichts unternommen, drohen schwere Komplikationen – bis hin zur tödlichen Blutvergiftung (Sepsis).
Die beste Vorbeugung ist die Kastration der Hündin vor der ersten Läufigkeit oder nach Beendigung der Zucht. Damit verhinderst du die Erkrankung komplett.
Wenn du deinen Hund nicht kastrieren möchtest, ist es wichtig, nach jeder Läufigkeit auf mögliche Anzeichen einer Pyometra zu achten. Regelmäßige tierärztliche Kontrolle können ebenfalls helfen, frühe Anzeichen einer Infektion zu erkennen.
Unsere Hündin Bailey war erst drei Jahre alt, als sie an einer offenen Pyometra erkrankte. Zum Glück konnten wir sie retten. Dank einer schnellen Not-OP und großartiger Betreuung durch das Team der Tierklinik Hospital Veterinario UCV .
Ich möchte dir gern unseren Weg erzählen – mit all den Emotionen, Ängsten und Hoffnungen, die damit verbunden waren.
Als wir erfuhren, dass Bailey eine Pyometra hat, traf uns das tief. Die Tierärztin erklärte uns, dass die einzige sichere Lösung die Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken sei. Wir wussten, dass es notwendig war – aber es fiel uns schwer, die Angst um unsere Bailey loszulassen.
Die Pyometra-OP verlief zunächst gut. Doch kurz danach bekam Bailey Fieber und entwickelte eine Sepsis, eine gefährliche Blutvergiftung. Sie musste stationär bleiben, wurde rund um die Uhr überwacht und bekam Infusionen.
Es war eine belastende Zeit für uns. Doch jeden Tag durften wir Bailey besuchen und ihr selbst gekochtes Essen mitbringen, weil sie im Krankenhaus kaum etwas aß. Für drei Tage blieb sie dort und mit jedem Tag stabilisierte sich ihr Zustand.
Nach drei Tagen konnten wir sie endlich nach Hause holen. Aber natürlich war die Genesung noch lange nicht vorbei. Zehn Tage lang gab es noch Medikamente – Schmerzmittel und spezielle Antibiotika gegen die Sepsis
Bailey nahm ihre Tabletten nicht immer gerne – aber sie blieb geduldig und ließ sich helfen. Das hat uns viel Kraft gegeben.
Die ersten Tage zu Hause standen unter Ruhe und Pflege. Doch schon nach wenigen Tagen sahen wir, wie sie sich Stück für Stück erholte. Die Wunde heilte gut, die Medikamente halfen – und nach zwei Wochen ging sie bereits wieder gerne spazieren.
Natürlich war sie noch nicht ganz die Alte, aber auf dem besten Weg. Jeden Tag gingen wir ein kleines Stück weiter spazieren. Die täglichen Medikamente gaben wir ihr bis zum Ende der 10-Tage-Frist.
Was uns am meisten beeindruckte: Trotz der schweren Erkrankung blieb Baileys Charakter unverändert. Sie war weiterhin liebevoll, verspielt und voller Lebensfreude.
Das Einzige, was wir als deutliche Veränderung wahrgenommen haben, ist ihr größerer Appetit. Schon nach wenigen Tagen zu Hause fiel uns auf, dass sie mehr Futter verlangte, als sie es vor der Operation getan hatte. Auch der Tierarzt hatte uns gesagt, dass dies aufgrund der hormonellen Umstellungen nach der Entfernung der Eierstöcke normal sei. Also mussten wir ihre Portionen etwas anpassen, um sicherzustellen, dass sie nicht zu viel zunimmt.
Aber emotional? Sie blieb einfach Bailey – und das gab uns jeden Tag neue Hoffnung.
Heute, zwei Monate nach der Operation, rennt Bailey wieder durch den Garten, spielt mit ihren Lieblingsspielzeugen und freut sich auf jeden Spaziergang.
Der Weg war nicht leicht – besonders die Tage im Krankenhaus haben uns alle Kraft gekostet. Aber mit Liebe, Geduld und den richtigen Medikamenten haben wir es gemeinsam geschafft.
Wenn ich eines gelernt habe, dann, wie stark Hunde wirklich sind. Sie kämpfen, sie erholen sich – und finden immer wieder zurück zu ihrer Lebensfreude. Und Bailey ist das beste Beispiel dafür.
Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, freue ich mich, wenn du ihn mit anderen Hundeliebhabern teilst. Hast du eigene Erfahrungen mit Pyometra oder ähnlichen Situationen? Dann lass uns gern in den Kommentaren austauschen – ich freue mich über jeden Austausch und jede Geschichte.!
Folge uns für weitere ehrliche Geschichten rund um Hundegesundheit und Herzensmomente.
🐾❤️ Bis zum nächsten Mal
Bailey und ihr Frauchen
Wir sind zwei deutsche Auswanderer und auf emigres-life nehmen wir Dich mit auf unsere Reise in ein neues Leben.
In unserem Projekt schwingt das Pendel meist in Richtung stressig oder chaotisch und weniger in Richtung tiefenentspannt.
Wenn du also wissen willst, in welches Fettnäpfchen wir als nächstes treten oder welche Hürden vor uns liegen und wie wir sie überwinden, dann bleib dran.
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