Die Gesundheit deines Hundes steht sicher an erster Stelle, oder? Ein Thema, das viele Hundebesitzer unterschätzen, betrifft vor allem Hündinnen: die Pyometra. Diese Infektion der Gebärmutter ist nicht nur gefährlich, sondern kann unbehandelt sogar tödlich verlaufen. Doch keine Sorge – in diesem Beitrag erkläre ich dir alles Wichtige: von den Symptomen über die Behandlung bis hin zu Tipps zur Vorbeugung.
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Die Pyometra ist eine Entzündung der Gebärmutter, die meist bei älteren, nicht kastrierten Hündinnen auftritt – aber auch jüngere Hündinnen sind nicht davor gefeit. Das Ganze passiert, wenn sich die Gebärmutter durch eine bakterielle Infektion mit Eiter füllt. Klingt übel? Ist es auch!
◉ Offene Pyometra:: Der Eiter kann über die Scheide abfließen – das ist zwar ekelig, aber immerhin besser sichtbar.
◉ Geschlossene Pyometra:: Hier bleibt der Gebärmutterhals geschlossen, und der Eiter staut sich im Körper. Diese Form ist besonders gefährlich, da sie oft erst spät erkannt wird.
Die Hauptursache für eine Pyometra sind hormonelle Veränderungen, insbesondere der erhöhte Progesteronspiegel während der Läufigkeit. Dieses Hormon sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut dicker wird, um eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Tritt keine Schwangerschaft ein, bleibt die Schleimhaut oft bestehen – der perfekte Nährboden für Bakterien wie E. coli, die sich dort vermehren und eine gefährliche Infektion auslösen können.
🐕 kurz gesagt 🐕
Eine kleine Hormondisco im Körper deiner Hündin kann schnell aus dem Ruder laufen und ernsthafte Folgen haben.
Die Symptome der Pyometra können subtil sein und hängen davon ab, ob es sich um eine offene oder geschlossene Form handelt. Da Pyometra häufig nach der Läufigkeit auftritt, sollte auf folgende Anzeichen geachtet werden
◉ Ausfluss: Eitriger oder blutiger Ausfluss bei der offenen Pyometra
◉ Fieber: Ein Anstieg der Körpertemperatur kann ein Hinweis auf eine Infektion sein.
◉ Appetitlosigkeit: wenn sogar der Lieblingssnack links liegen bleibt, stimmt was nicht.
◉ Lethargie: Dein Hund wirkt müde und zeigt wenig Interesse an Aktivitäten.
◉ Vermehrter Durst und vermehrtes Urinieren: Ein Anzeichen, dass das körpereigene System überfordert ist.
◉ Erbrechen: nicht immer, aber oft ein Warnsignal.
◉ Schwellung des Bauches: Besonders bei der geschlossenen Form kann der Bauch stark anschwellen.
◉ Schmerzen: besonders, wenn du den Bauch berührst.
Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei deinem Hund feststellst, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen, da eine Pyometra lebensbedrohlich sein kann.
Die Diagnose einer Pyometra erfordert eine Kombination aus klinischer Untersuchung und weiterführender Diagnostik. Der Tierarzt führt folgende Untersuchungen durch
◉ Klinische Untersuchung: Zuerst wird der Tierarzt deinen Hund gründlich untersuchen und nach den genannten Symptomen suchen. Der Zustand der Hündin sowie der Zustand des Bauchs geben oft erste Hinweise auf eine mögliche Pyometra.
◉ Blutuntersuchung: Eine Blutuntersuchung kann erhöhte Entzündungswerte (Leukozyten) und eine Veränderung des Elektrolytspiegels zeigen, was auf eine Infektion hinweist.
◉ Ultraschall: Ein Ultraschall des Bauchs ist eines der besten Werkzeuge zur Diagnose. Dabei wird sichtbar, ob sich Flüssigkeit in der Gebärmutter befindet, was ein starkes Indiz für eine Pyometra ist. Vor allem bei der geschlossenen Form ist der Ultraschall essenziell, da der Ausfluss fehlt.
◉ Röntgen: Manchmal wird zusätzlich ein Röntgenbild angefertigt, um die Größe der Gebärmutter zu beurteilen. Allerdings ist der Ultraschall für eine genaue Diagnose oft aussagekräftiger.
Eine Pyometra erfordert fast immer eine sofortige Behandlung, da sie unbehandelt tödlich verlaufen kann. Die Behandlung hängt oft davon ab, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist und ob die Hündin in Zukunft noch Junge haben wird.
Die häufigste und wirksamste Behandlung der Pyometra ist die operative Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken (Ovariohysterektomie), also die Kastration. Dies wird als Notfalloperation durchgeführt, um die infizierte Gebärmutter zu entfernen und eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern.
◉ Pro: Diese Methode entfernt die Ursache der Infektion komplett und verhindert zukünftige Pyometra-Episoden.
◉ Kontra: Die Hündin wird unfruchtbar, was bei Zuchttieren ein Nachteil sein könnte. Zudem birgt jede Operation ein gewisses Risiko, insbesondere wenn die Hündin aufgrund der Infektion geschwächt ist.
In einigen Fällen, besonders wenn die Hündin für die Zucht vorgesehen ist oder wenn eine Operation nicht sofort möglich ist, können Medikamente zur Behandlung eingesetzt werden. Dabei kommen vor allem Antibiotika und Medikamente, die die Gebärmutterkontraktionen fördern (Prostaglandine), zum Einsatz. Diese Methode wird jedoch meist nur bei der offenen Form der Pyometra angewendet, da sie weniger erfolgreich bei der geschlossenen Form ist.
◉ Pro: Die Hündin behält ihre Fruchtbarkeit.
◉ Kontra: Die Erfolgsrate ist geringer als bei der Operation, und es besteht ein erhöhtes Risiko für einen Rückfall der Pyometra.
Die Prognose einer Pyometra hängt stark davon ab, wie schnell die Krankheit erkannt und behandelt wird. Bei rechtzeitiger Operation ist die Überlebensrate sehr hoch und die Hündin erholt sich in der Regel vollständig. Eine verzögerte oder unbehandelte Pyometra kann jedoch zu schwerwiegenden Komplikationen wie Nierenversagen oder Sepsis führen, die die Prognose erheblich verschlechtern.
Unsere Hündin Bailey war gerade mal 3 Jahre alt, als sie an einer offenen Pyometra erkrankte. Wir haben es daran erkannt, dass sie plötzlich schlapp war, Fieber hatte und einen unangenehm riechenden Ausfluss zeigte. Dank einer schnellen OP und großartiger Betreuung Hospital Veterinario UCV hat sie es geschafft – aber die Erfahrung hat uns gezeigt, wie wichtig schnelles Handeln ist.
Die sicherste Methode, um einer Pyometra vorzubeugen, ist die Kastration der Hündin vor der ersten Läufigkeit oder nach Beendigung der Zucht. Durch die Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke wird das Risiko dieser Erkrankung vollständig eliminiert.
Wenn du deinen Hund nicht kastrieren möchtest, ist es wichtig, nach jeder Läufigkeit auf mögliche Anzeichen einer Pyometra zu achten. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen können ebenfalls helfen, frühe Anzeichen einer Infektion zu erkennen.
Die Pyometra ist eine ernsthafte Erkrankung, die du nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest. Mit einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung stehen die Chancen für deine Hündin aber sehr gut.
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Wir sind zwei deutsche Auswanderer und auf emigres-life nehmen wir Dich mit auf unsere Reise in ein neues Leben.
In unserem Projekt schwingt das Pendel meist in Richtung stressig oder chaotisch und weniger in Richtung tiefenentspannt.
Wenn du also wissen willst, in welches Fettnäpfchen wir als nächstes treten oder welche Hürden vor uns liegen und wie wir sie überwinden, dann bleib dran.