Ein eigenes Zuhause auf Rädern – klingt nach Freiheit, Flexibilität und Abenteuer, oder? Genau das hatten wir im Kopf, als wir uns mit dem Thema Wohnwagen beschäftigten. Zunächst haben wir die Campingplätze Istriens unter die Lupe genommen, um die perfekte Basis für unser Vorhaben zu finden. Schnell wurde uns klar, dass Kroatien eine beeindruckende Auswahl an Campingplätzen mit zahlreichen Annehmlichkeiten bietet natürlich gegen einen gewissen Aufpreis. Doch bevor wir die Aussicht auf dem ersten Stellplatz genießen konnten, stellte sich uns eine große Herausforderung: Wir brauchten einen Wohnwagen.
Unsere Suche war alles andere als einfach. Vom „fast neuwertig“ beworbenen Modell mit Wasserschaden bis zum selbstausgebauten „Kleinod“ war alles dabei – nur eben nichts Passendes. Und dann gab es noch die technische Herausforderung mit unserem Auto, das erst einmal für die Wohnwagennutzung umgebaut werden musste. Aber eins nach dem anderen! Wenn du neugierig bist, wie unsere ersten Schritte aussahen, kannst du im Artikel 13 Jahre – Der Weg zu unserem Traum vom Auswandern lesen.
Doch die Wohnwagensuche war nur ein Kapitel unserer Geschichte. In einem anderen Abschnitt unseres Weges teilen wir weitere Einblicke in die Herausforderungen und Erlebnisse, die uns auf unserem Weg begleitet haben.
Unsere Reise begann mit der Recherche nach Campingplätzen in Istrien. Schnell wurde klar: Kroatien bietet eine erstaunliche Auswahl an Plätzen mit vielen Annehmlichkeiten – gegen einen entsprechenden Aufpreis, versteht sich. Ob Stellplätze mit Meerblick, Pools oder sogar Spas – alles ist möglich. Aber bevor wir uns in die Details der Campingplätze vertiefen konnten, stand ein viel größeres Problem vor uns: Wir hatten noch keinen Wohnwagen.
Wie der Zufall so will, offenbarte sich unser erster Stolperstein nicht bei der Suche nach einem Wohnwagen, sondern bei unserem Auto. Beim Kauf wurde uns versichert, dass die Anhängerkupplung inklusive sei. Leider stellte sich heraus, dass es sich lediglich um eine Heckträgervorbereitung handelte – ideal für Fahrräder, aber definitiv nicht für einen Wohnwagen.
Als wir versuchten, einen kleinen Einachsanhänger anzukuppeln, wurde uns schnell klar, dass diese Vorrichtung alles andere als geeignet war. Nach ein paar Diskussionen und einer Handvoll Euros für den Umbau konnten wir dieses Problem lösen. Der Weg zur Wohnwagensuche war endlich frei.
Wir waren uns von Anfang an einig: Kein neuer Wohnwagen. Schließlich wollten wir ihn nur für eine Übergangszeit nutzen. Unsere Anforderungen waren einfach: funktionstüchtig, sauber und bezahlbar. Doch die Realität sah anders aus. Vom Wohnwagen mit massiven Hagelschäden (liebevoll „Cellulite“ genannt) bis hin zum Wasserschaden-Desaster (unser „U-Boot“) war alles dabei.
Nach vier Monaten Suche hatten wir endlich Erfolg! Auf 11 Quadratmetern fanden wir genug Platz für zwei Erwachsene und einen Hund – der sich allerdings nur auf fressen und schlafen beschränkt. Als kleines Extra gab es ein Vorzelt und einen Deichsel-Fahrradträger gratis dazu. Läuft bei uns!
Nach dem Kauf war uns schnell klar: Der Wohnwagen braucht ein Upgrade. Für einen zweiwöchigen Urlaub hätte die Ausstattung gereicht, aber für eine unbestimmte Zeit als Zuhause? Nein, danke.
◉ Trenntoilette: Schluss mit Chemiekeulen.
◉ Neue Polsterbezüge: Mehr Komfort und weniger Retro-Look.
◉ Frisch- und Abwassertanks: Mit jeweils 80 Litern Fassungsvermögen sind wir bestens gerüstet.
◉ Photovoltaikanlage: Autarke Stromversorgung ist ein Muss.
◉ Satellitenschüssel: Auch unterwegs wollen wir auf Unterhaltung nicht verzichten.
Wie bei jedem Projekt gab es auch hier unerwartete Herausforderungen. Die Elektrik war veraltet, die Wasserleitungen fragwürdig verlegt, und der Waschraum war nicht nur undicht, sondern auch verkeimt.
Unser größtes Highlight? Der Schlafbereich. Um unsere eigenen Matratzen nutzen zu können, haben wir eine neue Unterkonstruktion für Lattenroste gebaut. Ein bisschen Komfort darf schließlich sein, oder?
Ein großer Vorteil des Wohnwagens ist, dass wir nicht ausschließlich auf Campingplätze angewiesen sind. Unsere Internetrecherche ergab, dass viele kroatische Bauern Übernachtungen auf ihren Feldern erlauben – mit ihrer Zustimmung, versteht sich. Um diese Freiheit nutzen zu können, richten wir den Wohnwagen so autark wie möglich ein:
◉ Große Wassertanks: Mit 80 Litern Frischwasser müssen wir nicht jeden Tag auffüllen.
◉ Photovoltaik: Stromversorgung auch ohne Steckdose.
◉ Stauraum für Lebensmittel: Für längere Aufenthalte abseits der Zivilisation.
◉ 1. Wie viel kostet ein gebrauchter Wohnwagen? Die Preise variieren stark. Unser Wohnwagen lag bei etwa 6.000 Euro, aber die Kosten für den Umbau haben sich schnell summiert.
◉ 2. Ist Autarkie wirklich notwendig? Das kommt darauf an, wie du deinen Wohnwagen nutzen willst. Wenn du hauptsächlich auf Campingplätzen stehst, brauchst du weniger Autarkie als bei Off-Grid-Abenteuern.
◉ 3. Lohnt sich ein Wohnwagen für die Übergangszeit? Definitiv! Mit etwas Geduld und Kreativität kannst du aus einem einfachen Wohnwagen ein gemütliches Zuhause machen.
Die Umbauarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, aber wir sind optimistisch, dass wir rechtzeitig fertig werden. Trotz der Herausforderungen war es eine wertvolle Erfahrung, die uns nicht nur handwerklich, sondern auch mental gefordert hat. Wenn du selbst überlegst, einen Wohnwagen zu kaufen, kannst du sicher sein, dass es nicht langweilig wird.
Das war nur ein kleiner Einblick in unser Abenteuer. Wenn du mehr über unseren Weg erfahren möchtest, schau dir auch unseren Beitrag über Ausländer raus Wir freuen uns, wenn du uns weiterhin begleitest – es gibt noch so viel zu entdecken!
Wir sind zwei deutsche Auswanderer und auf emigres-life nehmen wir Dich mit auf unsere Reise in ein neues Leben.
In unserem Projekt schwingt das Pendel meist in Richtung stressig oder chaotisch und weniger in Richtung tiefenentspannt.
Wenn du also wissen willst, in welches Fettnäpfchen wir als nächstes treten oder welche Hürden vor uns liegen und wie wir sie überwinden, dann bleib dran.
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