Ist die Entscheidung zur Auswanderung gefallen, beginnt das Chaos im Kopf erst richtig. Was ist zu beachten? Was muss erledigt werden? Wo lauern Fallstricke und vieles mehr. Zumindest war das unsere Erfahrung. Damit du nicht wie wir in den „Headless Chicken Modus“ verfällst, haben wir für dich eine kleine Checkliste für die Auswanderung zusammengestellt.

Diese Checkliste wird vielleicht nicht zu 100 % auf jeden Lebensstil passen, aber wir glauben, dass sie eine gute Grundlage bietet.

 

Planung vor der Auswanderung

• Informationen über das Zielland sammeln

Beschäftige dich eingehend mit deinem Zielland. Wie wird dort bezahlt? Wie funktioniert das Gesundheitssystem? Brauchst du ein Visum? Welche Meldevorschriften gelten? Welche Verkehrsregeln sind zu beachten? Und wie steht es um den Immobilienkauf oder die -miete? Sammle einfach alle verfügbaren Informationen. Auch Facebook kann dabei hilfreich sein. Vielleicht findest du eine deutsche Community für dein Zielland, die dir weiterhelfen kann.

• Haus/Wohnung mieten oder kaufen?

Überlege sorgfältig, ob du in deinem Zielland eine Immobilie kaufen oder mieten möchtest. Dazu ist es ratsam, sich gründlich über den Immobilienmarkt zu informieren. Erfahre auch, wie typischerweise ein Immobilienkauf in deinem Zielland abläuft. Auf diese Weise kannst du eine Vorstellung davon bekommen, was auf dich zukommt. Diese Kenntnisse können auch dabei helfen, Betrüger zu entlarven.

• Berechnung des Startkapitals für die Auswanderung

Dazu muss man nicht viel sagen. Je mehr Startkapital zur Verfügung steht, desto leichter fällt der Neuanfang.

• Lernen/Einstieg in die Sprache

Sprachkenntnisse sind ein sensibles Thema. Viele argumentieren, dass man ohne Sprachkenntnisse nicht auswandern sollte. Es ist zweifellos wahr, dass Sprachkenntnisse alles einfacher machen und die Akzeptanz bei den Einheimischen erhöhen. Gleichzeitig ist es jedoch auch richtig anzumerken, dass man die Sprache vor Ort schneller und einfacher lernt. Wenn man über ausreichend Startkapital verfügt und nicht sofort auf Arbeitssuche gehen muss, kann man sich einige Monate Zeit nehmen, um die Sprache zu erlernen.

• Unterkunft für die Auswanderung organisieren

Klar ist: Wer Deutschland den Rücken gekehrt hat, benötigt im Zielland eine Unterkunft, sei es vorübergehend oder dauerhaft.

• Arbeitsmarkt?

Es ist keine Überraschung, dass man auch in anderen Ländern der Welt arbeiten muss, um Geld zu verdienen. Wenn du nicht gerade ein paar Millionen auf dem Konto hast, überlege dir, wie du in deiner neuen Heimat Geld verdienen willst.

 

Dokumente vorbereiten

• Gültigkeit der Ausweispapiere überprüfen

Eigentlich kein großes Thema, aber es kann zu einem werden. Das Ablaufdatum der Ausweispapiere im Blick zu behalten und rechtzeitig für deren Verlängerung zu sorgen, ist entscheidend, um unangenehme Überraschungen oder Verzögerungen zu vermeiden, insbesondere beim Auswandern. Die Verlängerung von Ausweispapieren kann in der Regel Zeit in Anspruch nehmen, und ein abgelaufenes Dokument kann zu Problemen bei der Reise oder der Registrierung im Zielland führen. Daher ist dieser Punkt einer der wichtigsten in dieser Checkliste.

• Wichtige Dokumente digitalisieren / ggf. übersetzen lassen und sichern (Cloud, externe Festplatte, USB-Stick)

Damit hat man alle Dokumente griffbereit und kann bei Bedarf ein Exemplar ausdrucken. Allerdings sollte man darauf achten, dass der USB-Stick oder die Festplatte sicher und nicht für jeden zugänglich aufbewahrt werden. Das Thema Cloud ist Geschmacksache. Je nachdem kann man natürlich auch die Dokumente für den Einsatz im Zielland übersetzen lassen. Viele ausländische Behörden möchten Dokumente in ihrer Landessprache sehen.

• Kranken- und Haftpflichtversicherung für das Ausland abschließen

In unseren Augen ein sehr wichtiger Punkt in der Checkliste. Durch den Abschluss einer Kranken- und Haftpflichtversicherung werden nicht nur persönliche Risiken abgedeckt, sondern auch potenzielle Hürden bei der Einwanderung reduziert. Dies trägt dazu bei, den gesamten Auswanderungsprozess reibungsloser und stressfreier zu gestalten.

 

Umzug vorbereiten

• Abonnements und Mitgliedschaften kündigen

Falls du eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio hast, Zeitschriften abonniert oder Mitglied in einem Verein bist, solltest du daran denken, diese zu kündigen.

• Sonstige Versicherungen (Haftpflicht, Zahnzusatz etc.) rechtzeitig kündigen

Obwohl viele Versicherungen monatlich kündbar sind, trifft das nicht auf alle zu. Daher ist es wichtig, deine Versicherungspolicen zu prüfen und rechtzeitig zu kündigen.

• Lagerung, Entsorgung oder Verkauf von Möbeln und Einrichtungsgegenständen

Viele entscheiden sich dazu, ihre Möbel zu entsorgen oder zu verkaufen. Wir haben ebenfalls einige Möbelstücke verkauft oder entsorgt, aber auch ein paar Stücke, von denen wir uns nicht trennen konnten oder wollten, eingelagert. Eine Möglichkeit ist es, einen Möbelcontainer zu mieten. Alternativ können Mietlager eine Option sein, jedoch erwiesen sich diese für uns als zu teuer.

• Umzugsunternehmen

Solltest du Unterstützung für deinen Umzug in dein neues Zuhause benötigen, empfehlen wir dir, rechtzeitig Angebote von internationalen Umzugsunternehmen einzuholen. Leider können wir keine spezifischen Empfehlungen oder Tipps geben, da wir unseren Möbeltransport selbst mit einem Transporter durchführen.

• Mietwohnung/ Eigentumswohnung / Haus kündigen oder verkaufen

Die Kündigung oder der Verkauf der aktuellen Mietwohnung, Eigentumswohnung oder des Hauses ist ein wichtiger Schritt beim Auswandern. Bei einer Mietwohnung sollte die Kündigung gemäß den vertraglichen Vereinbarungen und gesetzlichen Vorschriften erfolgen, oft mit einer Frist von drei Monaten. Für Eigentumswohnungen oder Häuser ist der Verkaufsprozess komplexer und erfordert möglicherweise professionelle Unterstützung durch einen Makler. Es ist ratsam, diesen Schritt frühzeitig zu planen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um mögliche Verzögerungen zu vermeiden und einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen.

• Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Jeder wird selbst darauf kommen, das Arbeitsverhältnis zu beenden, wenn man das Land verlässt, aber es sollte in der Checkliste nicht fehlen. Hier kann man selbst entscheiden, ob man den Arbeitgeber schon vor der Kündigung informiert oder erst mit dieser.

• Abrechnung und Abmeldung von Strom, Wasser und Heizung

Es ist ratsam, sich frühzeitig mit den jeweiligen Versorgungsunternehmen in Verbindung zu setzen, um die Abrechnung zu klären und die Verträge ordnungsgemäß zu kündigen. Dies kann je nach Unternehmen und Vertragsbedingungen unterschiedlich lange dauern, daher ist es wichtig, dies rechtzeitig zu planen, um unnötige Kosten und Verzögerungen zu vermeiden. Vergewissere dich auch, dass alle Zählerstände ordnungsgemäß dokumentiert und die entsprechenden Abrechnungen erhalten wurden, um mögliche Probleme nach der Auswanderung zu vermeiden.

• Post-Nachsendeauftrag einrichten

Mit einem Nachsendeauftrag wird die Post automatisch an eine neue Adresse weitergeleitet, sodass wichtige Dokumente und Mitteilungen auch im Ausland empfangen werden können. Wir haben schon viel negatives über Nachsendungen ins Ausland gehört und empfehlen daher, deine Post an eine Person deines Vertrauens in Deutschland nachsenden zu lassen. Wie auch immer du dich entscheidest, solltest du diesen Auftrag rechtzeitig vor deiner Auswanderung erteilen, damit keine wichtige Post verloren geht.

• Abmeldung bei der Meldebehörde ➥

Spätestens nachdem du deine Wohnung oder dein Haus gekündigt oder verkauft hast, musst du dich innerhalb von 14 Tagen bei den Meldebehörden abmelden. Die Abmeldung kann frühestens eine Woche vorher erfolgen.

• Kündigung der gesetzlichen Krankenversicherung

In Deutschland herrscht Krankenversicherungspflicht. Diese erlischt erst, wenn du die Abmeldebestätigung erhalten hast. Erst dann ist es möglich, deine Krankenkasse zu kündigen. Ohne Abmeldebestätigung kannst du nur kündigen, wenn du eine Ersatzkrankenversicherung nachweisen kannst, zum Beispiel eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung.

• GEZ ➥

Laut der GEZ wird die Information, dass du ausgewandert bist, nach der Abmeldung bei der Meldebehörde an die GEZ weitergeleitet. Da wir schon einige Geschichten zu diesem Thema gehört haben, haben wir uns entschieden, die Damen und Herren bei der GEZ vor unserem Auswandern zu kontaktieren und sie quasi vorzuwarnen. Nachdem wir die Abmeldebestätigung erhalten hatten, haben wir diese dann an die GEZ weitergeleitet. Sicher ist sicher.

• Mobiltelefon und Internet (Sonderkündigungsrecht bei Auswanderung)

Wenn man keinen Vertrag hat, der monatlich kündbar ist, kann dieser in der Regel mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden. Auch hierfür benötigt der Anbieter jedoch die Abmeldebescheinigung der Meldebehörde. Bei der Telekom gibt es ein Online-Kündigungsformular, mit dem es bei uns problemlos funktioniert hat.

• Das Finanzamt über die Auswanderung informieren

Mit der letzten Steuererklärung sollte man auch das Finanzamt über die Auswanderung informieren.

 

Empfehlenswert

• Arztbesuche koordinieren (Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen, Routineuntersuchungen, Zahnarzt)

Es empfiehlt sich, vor der Abreise einen gründlichen Gesundheitscheck durchführen zu lassen. Obwohl die Gesundheitsversorgung im Zielland gut sein mag, finden wir es entspannter, sich in Deutschland durchchecken zu lassen, besonders weil man die Sprache beherrscht.

• Bankkonto

Ganz klar sollte man ein Bankkonto in dem Land haben, in dem man auch lebt. Jedoch gibt es oft bestimmte Voraussetzungen, um ein Bankkonto eröffnen zu können. Um flüssig zu bleiben, sollte man sich eine Bank suchen, die auch im Ausland problemlos funktioniert. Es gibt nichts Schlimmeres, als an der Kasse zu stehen und nicht mit der Karte zahlen zu können, wenn man sprachlich noch nicht sattelfest ist.

• Planen eine Abschiedsfeier für Freunde und Familie

Plane eine Abschiedsparty für deine Freunde und Familie, um dich gebührend zu verabschieden, bevor du ins Ausland gehst. Es ist eine Gelegenheit, Erinnerungen auszutauschen, Zeit miteinander zu verbringen und sich für die Unterstützung und die gemeinsame Zeit zu bedanken.

 

Auswanderung mit Haustier

• Abmeldung der Hundesteuer

Die genauen Verfahren können je nach örtlichen Vorschriften variieren, aber im Allgemeinen muss man sich an die örtliche Behörde, die für die Verwaltung der Hundesteuer zuständig ist, wenden. Dort sollte man einen entsprechenden Antrag auf Abmeldung stellen und gegebenenfalls die erforderlichen Unterlagen vorlegen, wie zum Beispiel einen Nachweis über den Umzug ins Ausland oder den Tod des Hundes. Nach der Abmeldung wird die Hundesteuer entsprechend angepasst oder eingestellt.

• Kündigung der Tierkrankenversicherung

Es ist ratsam, diese rechtzeitig zu kündigen, wenn sie im Ausland nicht in Anspruch genommen werden können.

• Tierarztbesuch

Wir empfehlen eine gründliche Untersuchung des Tieres. Außerdem sollte man sich erkundigen, ob das neue Zuhause besondere Einreisebestimmungen für Tiere hat, wie z.B. vorgeschriebene Impfungen. Auch Impfungen, die speziell für das Land oder die Region erforderlich sind, sollten in Betracht gezogen werden. In manchen Ländern kann es schwierig sein, einen geeigneten Tierarzt zu finden, und wenn dann noch die Sprachbarriere hinzukommt, wird es wirklich schwierig.

• EU-Heimtierausweis

Der EU-Heimtierausweis ist ein wichtiges Dokument für Heimtiere und darf auch in der Checkliste nicht fehlen. Dieses Dokument wird insbesondere Hunde, Katzen und Frettchen ausgestellt, die innerhalb der Europäischen Union reisen. Er ist seit 2004 Pflicht wird vom Tierarzt ausgestellt und dient als Nachweis, dass das Tier gegen Tollwut geimpft ist, und ermöglicht das freie Reisen innerhalb der EU.

• Equipment entsorgen, verkaufen, einlagern oder mitnehmen

Ganz klar: Was nicht unbedingt gebraucht wird, muss auch nicht mitgenommen werden.

 

Auswanderung mit dem Auto

• Auto durchchecken lassen

Um sicherzustellen, dass die Fahrt ins neue Leben sicher und stressfrei verläuft, ist es ratsam, vorab einen Auto-Check zur Sicherheit durchzuführen. Auch wenn dies vielen bereits bekannt ist, sollte dieser Punkt zur Vollständigkeit in der Checkliste nicht fehlen.

• Bereifung prüfen (Winterreifenpflicht?)

Um ähnliche Erfahrungen wie wir sie gemacht haben zu vermeiden, ist es ratsam, sich im Voraus über die Vorschriften im Zielland zu informieren. Selbst wenn du mit dem Auto durch mehrere Länder fährst, ist es wichtig, die jeweils geltenden Vorschriften zu beachten, um hohe Bußgelder zu vermeiden.

• Zoll- und Einfuhrbestimmungen prüfen

Informiere dich vor Reiseantritt über die geltenden Zoll- und Einfuhrbestimmungen für Kraftfahrzeuge im Zielland. Dadurch kannst du eventuelle Probleme oder unerwartete Kosten vermeiden und sicherstellen, dass dein Fahrzeug problemlos eingeführt werden kann. Innerhalb der Europäischen Union gibt es weitgehende Freiheiten beim Reisen mit dem eigenen Kraftfahrzeug. Für den Transport innerhalb der EU sind in der Regel keine Zoll- und Einfuhrformalitäten erforderlich. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass einige Länder spezifische Anforderungen an Fahrzeuge haben können, insbesondere wenn es um Umweltzonen, Mautgebühren oder Versicherungsbestimmungen geht.

• Kfz-Steuer

Ein bereits zugelassenes Fahrzeug kann auch nach der Abmeldung in Deutschland weiterhin zugelassen bleiben. Dafür ist es notwendig, einen Empfangsbevollmächtigten bei den Behörden zu benennen. Dieser fungiert nicht als Zahlungsbeauftragter für etwaige Bußgelder, sondern informiert lediglich über eingehende Bußgeldbescheide. Es ist wichtig zu beachten, dass Personen, die einen Empfangsbevollmächtigten bei der Kfz-Zulassung eintragen lassen möchten, keine Meldeadresse in Deutschland haben dürfen. Nach erfolgter Abmeldung kann der Empfangsbevollmächtigte eingetragen werden. Einige Kfz-Zulassungsstellen bieten spezielle Formulare für diesen Zweck an, die auf ihrer Website verfügbar sind oder vor Ort erhältlich sind.

• Kfz-Versicherung

Die Regelungen bezüglich der Kfz-Versicherung können je nach Versicherungsgesellschaft variieren. Daher ist es ratsam, sich direkt bei der eigenen Versicherung zu erkundigen oder die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu studieren. Einige Versicherungen decken einen Auslandsaufenthalt bis zu 6 Monaten ab, während andere einen Aufenthalt von bis zu 1 Jahr erlauben. Es ist wichtig, die spezifischen Bedingungen der eigenen Versicherung zu kennen, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug während des Auslandsaufenthalts ausreichend versichert ist.

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Um dir die Arbeit zu erleichtern, haben wir die Checkliste für den Umzug etwas aufbereitet. Sie steht dir zum kostenlosen Download zur Verfügung. Am Ende der Checkliste gibt es einen zusätzlichen Bereich für deine Notizen, um wichtige Informationen festzuhalten.