Wenn man sich für das Auswandern entscheidet, weiß man, dass der Tag des Abschieds irgendwann kommen wird. Aber selbst wenn man sich auf den Moment vorbereiten kann, bleibt der eigentliche Abschied von Familie und Freunden eine der größten emotionalen Herausforderungen. Genau das haben wir erlebt – und versucht, das Beste daraus zu machen.
Neben all den anderen Aufgaben – dem Umbau unseres Wohnwagens, den bürokratischen Formalitäten und den zahlreichen Vorbereitungen – stand auch die Planung unserer Abschiedsfeier an. Zum Glück sind wir und unser Umfeld keine Freunde von großen, glamourösen Events. Uns war es nur wichtig, dass alle da sind und wir gemeinsam Zeit verbringen können.
Die perfekte Location war schnell gefunden: der Garten unserer Eltern. Dort wollten wir ein kleines, entspanntes Fest feiern – unser letztes gemeinsames Treffen in dieser Konstellation, bevor wir den endgültigen Schritt wagten. Drei Wochen später war die Schlüsselübergabe unserer Immobilie und kurz darauf hieß es für uns: „>Auf nach Kroatien!“
Unsere Abschiedsfeier verlief genau so, wie wir es uns gewünscht hatten: fröhlich, entspannt und voller Lachen. Bei bestem Sommerwetter genossen wir das leckere Essen, kühle Getränke und gute Gespräche. Niemand dachte daran, dass es das letzte Treffen sein würde.
Selbst unser Hund Bailey war mit von der Partie – auch wenn sie mit den sommerlichen Temperaturen nicht ganz so glücklich war. Mit ihrer dichten Unterwolle suchte sie schnell ein schattiges Plätzchen auf dem kühlen Boden.
Doch wie bei jeder Feier verging die Zeit wie im Flug, und irgendwann war der Moment des Abschieds gekommen. Einige der Gäste würden wir vor unserer Abreise noch einmal sehen, andere leider nicht. Am Ende blieben nur noch unsere Eltern – und da sie die letzten Personen waren, die wir vor unserer Abreise sehen würden, mussten wir uns von ihnen an diesem Tag noch nicht verabschieden.
Wir müssen es zugeben: Wir sind keine Fans von Abschieden. Abschied bedeutet immer, etwas zurückzulassen – nicht nur Dinge, sondern auch Menschen und Erinnerungen, die einem wichtig sind. Doch Abschied gehört zum Leben dazu. Er bedeutet nicht nur Abschied von gewohnten Strukturen, sondern auch persönliches Wachstum und die Eröffnung neuer Perspektiven.
So schwer ein Abschied auch sein mag, es gibt tatsächlich auch schöne Abschiede. Wir haben festgestellt, dass uns das Ausmisten und der Gang zum Wertstoffhof eine unerwartete Freude bereitet hat. Es war unglaublich befreiend, sich von altem Kram zu trennen, der sich im Laufe der Jahre angesammelt hatte. Wenn du also mal einen leichten Abschied erleben möchtest, schnappe dir die Dinge aus deinem Keller, die du nicht mehr brauchst, und bringe sie zum Wertstoffhof. Es fühlt sich großartig an!
Ein weiterer angenehmer Abschied war der Verkauf unseres Eigenheims. Dank der hohen Nachfrage konnten wir den Käufer sorgfältig auswählen. Zudem fiel mit dem Verkauf eine große finanzielle Last von unseren Schultern. Natürlich sind Erinnerungen, Sicherheit und Geborgenheit mit einem Eigenheim verbunden. Aber es ist wichtig, sich klarzumachen, dass „Zuhause“ kein physischer Ort ist. Man kann überall ein neues Zuhause schaffen – es liegt nur an uns, es mit Leben zu füllen.
Ein Abschied bedeutet immer Veränderung – er ist ein Ende, aber gleichzeitig auch ein Neuanfang. Wir geben zu, das Loslassen fällt uns oft schwer. Es braucht Zeit, sich an neue Umstände zu gewöhnen und Vertrauen in eine neue Umgebung zu entwickeln. Doch genau darin liegt auch der Reiz eines Neubeginns: die Möglichkeit, zu wachsen, Neues zu entdecken und sich weiterzuentwickeln.
Das war nur ein kleiner Einblick in unser Abenteuer. Wenn du mehr über unseren Weg erfahren möchtest, schau dir auch unseren Beitrag über die Abmeldung in Deutschland an. Wir freuen uns, wenn du uns weiterhin begleitest – es gibt noch so viel zu entdecken!
Wie geht es dir damit? Fällt es dir leicht, dich von Dingen oder Menschen zu trennen, oder fühlst du dich auch manchmal unsicher?
Wir sind zwei deutsche Auswanderer und auf emigres-life nehmen wir Dich mit auf unsere Reise in ein neues Leben.
In unserem Projekt schwingt das Pendel meist in Richtung stressig oder chaotisch und weniger in Richtung tiefenentspannt.
Wenn du also wissen willst, in welches Fettnäpfchen wir als nächstes treten oder welche Hürden vor uns liegen und wie wir sie überwinden, dann bleib dran.
» Ausländer raus! Oder doch nicht?
« Kroatien auf Probe Camping, Wohnwagen und unerwartete Herausforderungen