.comment_font{ white-space: normal; word-break: break-word; overflow-wrap: break-word; width: 100%; box-sizing: border-box;}
Wer nach Spanien auswandert, träumt von Sonne, Meer und mediterranem Lebensstil. Was viele unterschätzen: Die Sommer in Spanien – besonders im Landesinneren von Valencia – können brutal heiß werden. Temperaturen von über 40 Grad Celsius im Schatten sind keine Seltenheit. Im Juli 2025 wurden in vielen Teilen der Comunidad Valenciana über 42 °C gemessen, teilweise mehrere Tage hintereinander.
Für uns war es die erste richtige Hitzewelle in Spanien – und zugleich eine Lektion in Sachen Anpassung. In diesem Beitrag berichten wir, wie wir den Alltag bei extremer Hitze in Spanien meistern, was wirklich hilft und welche Fehler man besser vermeidet.
In Spanien spricht man von einer „ola de calor“, wenn die Temperaturen für mehrere Tage außergewöhnlich hoch sind – meist deutlich über dem Durchschnitt der Jahreszeit. Die Definition variiert regional, aber in der Region Valencia beginnt eine amtlich gemeldete Hitzewelle oft ab etwa 38 bis 40 °C Tageshöchsttemperatur über mehrere Tage.
Die spanische Wetterbehörde AEMET warnt dabei in mehreren Stufen: Gelb, Orange und Rot. In diesem Sommer gab es mehrere Tage in Alarmstufe Rot – mit Hitze, die buchstäblich alles lahmlegt.
Obwohl die Mittelmeerküste vom Meer beeinflusst wird, fehlen im Landesinneren die kühlenden Meereswinde. Die Sonne brennt vom Himmel, nachts kühlt es kaum ab, und das Haus speichert die Hitze wie ein Backsteinofen.
Außerdem kommt häufig der gefürchtete „Poniente“: Ein heißer Westwind, der trockene Sahara-Luft bringt. Statt frischer Brise bläst dann ein heißer Föhnwind durch die Gassen – und der macht jeden Schritt zur Anstrengung.
Haus & Wohnen: Passiv kühlen wie die Einheimischen:
◉ Fensterläden und Rollos schließen: Früh morgens alles abdunkeln – vor allem Süd- und Westseiten.
◉ Querlüften in der Nacht: Wenn es unter 27 °C fällt, alle Fenster auf – mit Fliegengittern!
◉ Räume tagsüber meiden: Unser Schlafzimmer liegt Richtung Süden. Tagsüber meiden wir es komplett.
◉ Licht ausschalten: Jedes Watt erzeugt Wärme – LEDs sind Pflicht.
◉ Teppiche & Decken wegräumen: Je weniger Stoff, desto besser.
Technik: Klimaanlage & Ventilatoren richtig nutzen:
◉ Split-Klimaanlage gezielt einsetzen: Nicht das ganze Haus kühlen, sondern einzelne Räume.
◉ Ventilator + Eis-Trick: Schüssel mit Eiswürfeln vor den Ventilator stellen – bringt gefühlt 2–3 °C Erleichterung.
◉ Stromspitzen vermeiden: Keine Wäsche waschen oder Geschirr spülen zwischen 13 und 17 Uhr.
◉ Wasser, Wasser, Wasser: 3–4 Liter am Tag sind Pflicht. Kein Alkohol.
◉ Leicht essen: Wassermelone, Gazpacho, Salate – keine heißen Speisen am Mittag.
◉ Kleidung: Helle, weite Baumwollsachen – oder einfach: Siesta im Bikini.
◉ Körper regelmäßig kühlen: Kurze kalte Duschen, kalte Fußbäder, nasser Waschlappen im Nacken.
◉ Elektrolyte nicht vergessen: Natrium, Kalium und Magnesium durch Getränke oder Nahrung zuführen.
◉ Pflanzen gießen: Nur frühmorgens oder spätabends.
◉ Mulchen: Schützt die Wurzeln z.B. bei Olivenbäumen oder Tomaten.
◉ Pool: Mit Plane abdecken, wenn nicht in Nutzung, um Verdunstung zu reduzieren.
Die Spanier haben jahrzehntelange Erfahrung mit heißen Sommern und gehen entsprechend gelassen und pragmatisch mit der Hitze um. Die Siesta ist dabei kein Zeichen von Faulheit, sondern eine bewährte Überlebensstrategie: Zwischen 14 und 17 Uhr ruht das Leben – und das hat gute Gründe. Viele Aktivitäten verlagern sich einfach in die kühleren Abendstunden. Ein Abendessen um 22 Uhr ist in Spanien völlig normal und gesellschaftlich etabliert.
Auch der Tagesrhythmus passt sich dem Klima an: Zwischen 7 und 11 Uhr morgens herrscht reger Betrieb – danach wird es ruhiger, sowohl auf den Straßen als auch in den Geschäften. Selbst in der Kleidung zeigt sich diese entspannte Haltung: Flip-Flops beim Banktermin oder Shorts im Rathaus sind hier kein Tabu, sondern gelebte Alltagspraxis bei 40 Grad im Schatten.
Die Hitzewellen werden vermutlich häufiger – das ist die Realität des Klimawandels. Trotzdem möchten wir das Leben in Spanien nicht missen. Die Sonne ist Teil des Pakets, und mit der richtigen Einstellung wird selbst eine Hitzewelle zu einem Teil des Abenteuers Auswandern.
Wir sind zwei deutsche Auswanderer und auf emigres-life nehmen wir Dich mit auf unsere Reise in ein neues Leben.
In unserem Projekt schwingt das Pendel meist in Richtung stressig oder chaotisch und weniger in Richtung tiefenentspannt.
Wenn du also wissen willst, in welches Fettnäpfchen wir als nächstes treten oder welche Hürden vor uns liegen und wie wir sie überwinden, dann bleib dran.
« Ostern in Deutschland vs. Spanien – Unterschiede aufgedeckt!