Ein Wohnwagen, der endlich renoviert ist, ein Reiseziel vor Augen und die Abenteuerlust im Gepäck – klingt nach einem perfekten Start für unser Projekt „Kroatien auf Probe“. Zwei Wochen auf einem Campingplatz in Kroatien sollten uns zeigen, ob unser Wohnwagen und unsere Ausstattung den Herausforderungen längerer Reisen standhalten. Doch wie das Leben so spielt, lief nicht alles nach Plan. Von streunenden Hunden über technische Probleme bis hin zu kleinen Erfolgsmomenten war alles dabei.
Nach einer langen Autofahrt von rund zehn Stunden erreichten wir spät abends unseren Campingplatz in Kroatien. Die Anmeldung war überraschend unkompliziert: keine Anzahlung, kein Papierkram – einfach nur den Namen nennen und einen Platz auswählen. Das fühlte sich fast wie ein Sprung in die Vergangenheit an, verglichen mit der oft bürokratischen Reservierung in Deutschland.
Die Platzwahl war frei, und wir entschieden uns für eine sonnige Ecke, um unsere frisch installierte Solaranlage ausgiebig zu testen. Doch mit der Freiheit kamen auch erste Herausforderungen: Schatten oder Sonne? Hang oder eben? Wir wählten einen Platz in der Sonne – ein kluger Schachzug, wie sich später zeigte, aber nicht ohne kleinere Hürden.
Kaum angekommen, wollten wir unser Vorzelt aufbauen – und hier kam die erste Überraschung: Es fehlten einige Teile! Wir hatten das Vorzelt gebraucht übernommen und vor der Reise nicht geprüft. Ein Anfängerfehler, der uns schnell lehrte, dass Vorbereitung das A und O ist.
✪ Tipp für alle Camper ✪
Immer alles überprüfen, bevor es losgeht. Zum Glück half uns unsere Improvisationskunst, und wir schafften es trotzdem, für etwas Schatten zu sorgen.
Der Campingplatz selbst hatte einiges zu bieten: Neben den Standards wie Duschen und Toiletten gab es auch einen Pool, eine Gemeinschaftsküche und sogar eine Waschmaschine. Für einen kleinen Platz mit nur 13 Stellplätzen war das beeindruckend. Die Mischung der Camper war bunt: Deutsche, Holländer, Italiener und Belgier – es fühlte sich fast wie ein kleines internationales Dorf an.
Ein großes Thema waren die freilaufenden Hunde, die sowohl vom Campingplatzbesitzer als auch aus der Nachbarschaft kamen. Während unsere Hündin Bailey einfach nur entspannen wollte, wurde sie schnell zur Zielscheibe der streunenden Rüden. Tagsüber mussten wir sie ständig beschützen, nachts belagerten die Hunde unseren Wohnwagen.
💡Hier wurde uns klar 💡
Nicht alle Regeln gelten für alle. Während Camper sich an Vorschriften wie Leinenpflicht und das Beseitigen von Hinterlassenschaften halten mussten, schienen für die Hunde des Platzes andere Regeln zu gelten.
Das kroatische Klima zeigte sich von seiner heißesten Seite: 35°C im Schatten, gefühlte 40°C im Wohnwagen. Unser Kühlschrank? Der hatte bei diesen Temperaturen keine Chance. Getränke und Lebensmittel mussten wir in einer Kühlbox lagern, was zwar kurzfristig funktionierte, aber keine langfristige Lösung darstellte.
Ein weiteres Problem trat am Abreisetag auf: Der lose Kiesboden machte es nahezu unmöglich, den Wohnwagen zu bewegen. Das Stützrad hatte sich tief eingegraben, und wir mussten alle Kräfte mobilisieren, um den 1.300 kg schweren Wohnwagen in Gang zu bringen. Hier wurde uns klar: Eine Rangierhilfe wäre die ideale Lösung, aber bei Preisen von über 700 € bleibt die Frage, ob sich diese Investition für unsere Zwecke lohnt.
Dieser Testlauf hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, alles vorher zu prüfen: Zubehör, technische Geräte und auch die Infrastruktur vor Ort. Eine gründliche Vorbereitung kann viele Probleme im Vorfeld lösen und für mehr Entspannung sorgen.
Improvisation war der Schlüssel. Ob es um fehlende Vorzeltteile, streunende Hunde oder kaputte Geräte ging – mit Kreativität und einer Portion Gelassenheit konnten wir die meisten Probleme lösen.
Die lockere Atmosphäre auf kroatischen Campingplätzen hat ihre Vorzüge, aber auch Nachteile. Besonders bei den freilaufenden Hunden war klar: Regeln gelten nur, wenn sie durchgesetzt werden. Hier mussten wir lernen, uns selbst zu helfen und die Situation zu managen.
◉ Checkliste vor der Abreise: Stelle sicher, dass alle Teile für das Vorzelt, die Küchenausstattung und technische Geräte vollständig sind.
◉ Hitzetaugliche Ausstattung: Plane für hohe Temperaturen und sorge dafür, dass Kühlschrank und Ventilation optimal funktionieren.
◉ Geduld mitbringen: In Kroatien läuft vieles entspannter ab als in Deutschland – das ist schön, kann aber auch zu kleinen Reibungspunkten führen.
◉ Alternativen recherchieren Bei Problemen mit dem Campingplatz lohnt es sich, in der Nähe nach Alternativen zu suchen.
◉ Freilaufende Hunde: Wenn möglich, vorher bei kleineren Campingplätzen nachfragen, ob Hunde zum Alltag gehören, um Überraschungen zu vermeiden.
Am Ende war unser Testlauf ein voller Erfolg – wenn auch mit einigen Herausforderungen. Unser Wohnwagen hat sich bewährt, und wir konnten wertvolle Erkenntnisse sammeln, die uns bei zukünftigen Reisen helfen werden. Manchmal sind es genau diese ungeplanten Momente, die ein Abenteuer ausmachen. Wir haben gelernt, dass es nicht auf perfekte Umstände ankommt, sondern darauf, wie man mit den Gegebenheiten umgeht.
Das war nur ein kleiner Einblick in unser Abenteuer. Wenn du mehr über unseren Weg erfahren möchtest, schau dir auch unseren Beitrag über Der Abschied in all seinen Farben Wir freuen uns, wenn du uns weiterhin begleitest – es gibt noch so viel zu entdecken!
Wir sind zwei deutsche Auswanderer und auf emigres-life nehmen wir Dich mit auf unsere Reise in ein neues Leben.
In unserem Projekt schwingt das Pendel meist in Richtung stressig oder chaotisch und weniger in Richtung tiefenentspannt.
Wenn du also wissen willst, in welches Fettnäpfchen wir als nächstes treten oder welche Hürden vor uns liegen und wie wir sie überwinden, dann bleib dran.
» Der Abschied in all seinen Farben